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Gesundheitstipps - Wenn alles fließt…

Achtsamkeitsübungen gegen seelische Erschöpfung
In grauen Vorzeiten war es der Säbelzahntiger, der dafür sorgte, dass der Mensch Gefahrensituationen mit geschärften Sinnen begegnet. Heute sind es vorwiegend berufliche, aber auch private Situationen, die Stress verursachen und den Körper in Alarmbereitschaft versetzen können. „Ein gewisses Maß an Stress ist auch sinnvoll, weil es Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit steigert“, erklärt Dr. Phillip Krause, Chefarzt der Abteilung Psychosomatik und Psychotherapie der DianaKlinik. Dies kann zum Beispiel in Prüfungssituationen nützlich sein. Wenn aber Stresssituationen überhand nehmen, kommt es zur Überforderung. Und damit oft zur totalen Erschöpfung – zum Burnout. Doch dieser Eskalation kann vorgebeugt werden. Mit Achtsamkeit.

„Man sollte versuchen, auf sich und seinen Körper zu achten“, rät Dr. Phillip Krause. Ständige Rücken- oder Magenschmerzen, Kopfweh oder Müdigkeit sind oft Signale, dass es der Psyche nicht gut geht. Dann wird es Zeit, mit seinem Körper Kontakt aufzunehmen. Möglichkeiten dafür gibt es viele – von der Atemübung bis zur Meditation.

„Trinken Sie zum Beispiel ganz in Ruhe eine Tasse Kaffee oder Tee“, rät Dr. Phillip Krause. Schluck für Schluck den Geschmack wahrnehmen, das Porzellan in der Hand, den Duft in der Nase. „Oder gehen Sie durch den Park und sehen sich intensiv eine Blüte an.“ Was in diesen Momenten geschieht, ist Balsam für die gestresste Seele: „Die Gedanken fokussieren sich, Ungutes wird ausgeblendet, man kommt für den Augenblick zur Ruhe.“

Mit Verdrängung habe das nichts zu tun, stellt Dr. Krause klar. „Man drängt ja nicht Negatives in den Hintergrund, sondern holt etwas Positives in den Vordergrund.“ Und genau das könne trainiert werden. Wichtigste Trainingseinheit dabei: nichts zu bewerten, sondern die Dinge einfach geschehen zu lassen und zu akzeptieren. „Vielen hilft dabei das Bild eines Flusses“, weiß Dr. Krause. „Gedanken kommen, fließen durch einen hindurch und gehen wieder.“ So lässt sich eine Distanz zu Belastungen aufbauen – sie werden nicht mehr so intensiv wahrgenommen.